Nach langer Zeit sind wir einmal wieder unterwegs. Es hat uns nach Kanada verschlagen. In den Westen. Hier machen wir für 3,5 Wochen Urlaub. Drei davon mit dem Wohnmobil. In Vancouver geht es los. Das …
San Francisco und Umgebung

Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zu der Mietwagenstation, bei der wir unseren Wagen für die nächsten zwei Wochen vorbestellt hatten. Es sollte eigentlich ein Dodge Charger sein, ein schicker, sportlicher, amerikanischer oberer Mittelklassewagen. Klar, dass es nicht der war den wir bekamen, sondern ein adäquates Ersatzmodell: ein Ford Taurus. Schneeweiß und nagelneu, fast zumindest. Und wie in den USA üblich, mit Automatikgetriebe. Der Kofferraum bot Platz für eine amerikanische Kleinfamilie und unser Gepäck. Kurz gesagt: ein wirklich schönes Auto. Natascha hat sich gleich sehr wohl darin gefühlt. Wir haben den Wagen über www.billiger-mietwagen.de gebucht. Wirklich supereinfach, übersichtlich und preislich hervorragend. Haben noch die Zweitfahrer-Option gewählt, so dass wir uns am Steuer abwechseln konnten und jeder mal was von der Landschaft genießen konnte.
Nun fuhren wir Richtung San Rafael, 35 km nördlich von San Francisco, wo wir ein nettes Motel reserviert hatten. Dabei ging unsere Route gleich durch die komplette Stadt und über die Golden Gate Bridge, die ausnahmsweise mal nicht im Nebel lag. Ich weiß nicht warum, aber es ist jedes Mal ein ganz besonderes Gefühl über diesen Metallkoloss zu fahren.
Nachdem wir unsere Sachen im Motel ausgeladen hatten, erkundeten wir noch etwas die nähere Umgebung, besorgten uns etwas zu Essen für den Abend und genossen das besondere Licht der Sonne, die in Kalifornien scheint.
Tags darauf ging es nach San Francisco. Die Stadt liegt einfach genial und wer noch die Serie aus den 70ern „Die Straßen von San Francisco“ kennt, weiß wahrscheinlich was ich meine. Es ist ein ständiges Auf und Ab durch die hügeligen Straßen, an denen die herrlichen viktorianischen Häuschen stehen, Downtown erheben sich die Skyscraper des Financial District und der Shoppingmeilen, dann ist da noch Chinatown, Presidio oder der Golden Gate Park. Wir starteten unsere Tour an der Fisherman’s Warft, schauten über die Bay auf Alcatraz und auf die Golden Gate Bridge. Dann fuhren wir ein Stück den 49 Mile Drive entlang, hoch nach Twin Peaks, von wo aus wir einen Spitzenblick über die ganze Stadt hatten. Danach hieß es Shopping in der City und schließlich ein nächtliches Brücken-Fotoshooting von Presidio aus. Das sollte für den Tag aber auch reichen… J
Die Tage in SF vergingen wie im Flug, wir machten noch ein romantisches Brunch-Picknick in San Rafael, spazierten am nebligen Strand des Pazifiks entlang ließen uns in San Anselmo die Haare schneiden, haben im Laundryland Waschsalon unsere Wäsche gewaschen und, und, und…
Wir hätten noch Wochen in der Stadt verbringen können, aber wir mussten weiter. Wir hatten noch einen weiten Weg vor uns.
Nach San Francisco

Wir sind in Toronto pünktlich aus dem B&B rausgekommen und in die Metro Richtung Flughafen gestiegen. Unterwegs kam dann die Durchsage, dass die Strecke ab einem bestimmten Punkt nicht mehr befahren werden kann, weil es irgendwo gebrannt hat und die Feuerwehr noch im Einsatz sei. Aber es würden Pendelbusse bereitstehen. Herzlichen Glückwunsch! Wir mit unserem ganzen Gepäck. Kein Spaß! L Wir mussten also den Zug an der Station verlassen, bekamen aber im nächsten Moment gesagt, dass die Strecke nun doch wieder befahrbar sei und wir in den nächsten Zug der kommt wieder einsteigen könnten. Der ließ ganz schön auf sich warten, kam dann aber doch noch, war allerdings ziemlich voll – verständlicherweise. Uns lief ein bisschen die Zeit davon. Schließlich mussten wir einen Flieger erwischen.
Von der Metroendstation mussten wir dann tatsächlich in den Pendelbus zum Flughafen steigen, der auch ein Stück über den Highway fährt. Es war früh am Morgen. Berufsverkehr und streckenweise kamen wir nur im Schritttempo vorwärts. Ich bin ja normalerweise in derartigen Situationen ziemlich cool, aber ich muss gestehen, dass ich langsam etwas nervös wurde. Denn worauf ich gar keine Lust hatte, war das Flugzeug zu verpassen – das ist uns einmal passiert, in Irland, und sollte nicht wieder geschehen.
Endlich am Flughafen angekommen, ging es sofort zum Check In und wir hatten Glück, wir waren grade noch rechtzeitig, durften allerdings 20$ Gepäckgebühr bezahlen. Nicht wegen „Shopping“-Übergepäck, sondern weil wir drei Gepäckstücke eincheckten, aber nur zwei frei hatten. Das war echt frech.
Im Flughafen hatten wir dann grade noch Zeit und kanadische Dollar genug für einen Kaffee to go und einen Donut, aber das war’s dann mit Frühstück. Das wurde aber auch im Flieger nicht besser, denn kaum dass unsere Air Canada Maschine abhob hieß es, dass Essbares nur gegen Extrabezahlung zu haben sei. Na ja, vor uns lagen ja nur knapp sechs Stunden Flugzeit. Aber wir waren dann doch zu geizig der Fluggesellschaft noch mehr Dollar in den Rachen zu werfen.
Der Flug an sich war okay und wir sind pünktlich in San Francisco gelandet. Und als wir unser Gepäck beisammen hatten, haben wir uns erst mal im Flughafen-Diner einen ordentlichen BBQ-Chicken-Burger und Fritten gegönnt. Nun konnte das USA-Abenteuer beginnen!